Wurmloch

Wurmloch

Ich beiß worein und denk nicht dran,
dass jemand drinne wohnen kann,
wundere mich, was da wohl zischt
und wilde schimpfend mir entwischt.

Ich dreh ihn um, den Apfel rund
und glotze in nen Madenschlund,
der rasend schnell zur anderen Seit
flehend nun um Hilfe schreit.

Schon gut, du sollst dein Haus behalten,
werde mal den Apfel spalten,
damit du was zu futtern hast
und anderes Obst in Ruhe last.

Das Madenvieh derweil nich blöde,
findet sein Quartier nun öde,
macht sich robbend auf die Reise,
zu ner anderen leckeren Speise.

„Ich hab genug, Schmarotzertier,
beweg dich hinfort, das rat ich dir.
Sonst hau ich dich, flux eins, zwei, drei
zu fadem ollem Madenbrei!“

Ungerührt von diesen Worten,
klopft Made grad an andere Pforten,
„ne Birne sollt es diesmal sein“
spricht sie frech und bohrt sich rein.

Ich greif ne Pfanne und hau zu,
alles platt, ganz schnell im nu,
total breit ist auch die Made,
nur ums Obst, da wars wohl schade.

Doch der Hunger plagt mich noch,
seh nen Apfel, denk jedoch,
ob sich was anderes findet dann,
wo niemand drinne wohnen kann.
(RG0112-020509)

und hier auch noch zum Hören für die Öhren: