Mückenplage

Mückenplage

Das Sonnenlicht, es ist vergangen.
Die Fenster wurden zugehangen.
Es ist dunkel, man liegt weich,
im Federbettenkuschelreich.

Nun kommt sie vor, nun schwirrt sie rum,
blutrünst´ges Individuum.
Erst ganz weit weg, dann kommt sie nah,
mit ihrem Temperaturradar.

Ich springe auf und mache Licht,
bin dunkelblind und seh sie nicht.
Fräulein Mücke, gar nicht dämlich,
flüchtet sirrend. Landet nämlich
auf der Wand mit der Tapete,
vom Motiv her Blumenbeete.
Jetzt seh´ ich was, bewaffne mich
mit Pantoffel. Merke nich,
dass Frau Mücke sich bewegt
und weitere Stichabsichten hegt.
„Nun sitz doch still, du mieses Vieh,
sonst erwisch ich dich doch nie!“
Sie verharrt, ich schlage zu,
bewege mich und schwing den Schuh.
Hau, sirr, platsch. Nun ist sie breit.
Mücke tot, ich bin befreit.

Zufrieden lösche ich das Licht,
geh ins Bett. Bin ganz erpicht
darauf ins Dunkel reinzuhören.
Wird kein Sirren mich mehr stören?

Es ist ruhig, ich dreh mich um.
Für den Moment bleibt alles stumm.
Ich schlafe ein. Am nächsten Morgen
wach ich auf, ganz ohne Sorgen.

Bleibe dann vorm Spiegel stehen,
um mich, wie immer, anzusehen.
„Nanu, was ist? Das gibt’s doch nich!“
Krönt mein Haupt ein Mückenstich.
(RG0030-300604)

und hier auch noch zum Hören für die Öhren: