Fleisches Lust

Fleisches Lust

Ein Metzger, weiß ein jedes Kind,
hat Tiere gern, wie Schwein und Rind.
Doch mag er meist die nicht mehr leben
und Klagelaute von sich geben,
denn jammernd Fleisch verkauft sich schlecht,
das Tier fänd´s sicher ungerecht.
Der Metzger von Berufes Wegen,
muss also viel Getier erlegen,
dass man ihm zum Schlachten bringt
und alsbald kopflos niedersinkt.
Im Anschluss wird es dann zerhackt
und sorgfältigst meist eingepackt,
um es später herrlich schön
in der Theke anzusehen.
Ein Preisschild kommt noch neben dran,
Rindsfilet a 100 Gramm,
ein edler Schinken von dem Schwein,
Gulasch sowie Hühnerbein,
Rehrücken und Putenhack,
Kälbchenklein im Sonderpack,
Wurst und Speck und Ohrenecken,
kann man hinter Glas entdecken.
In einer ganz besonderen Schachtel,
drapiert der Metzger eine Wachtel
und ein Täubchen nebenbei –
der Schachtel ist dies einerlei.
Die Theke ist nun gut bestückt
und Kundinnen total verzückt,
ob der Auswahl in dem Laden
und des Metzgers strammen Waden.
Denn auch die könnt´ man ja futtern,
zumindest jedoch stark bemuttern.
Den Frauen sind die Auslagen Wurst,
sie wollen stillen der Wollust Durst.
Der Metzger indes möcht´ schnell fliehen,
die Kundinnen, sie wollen nur ihn.
(RG0339-121213)

und hier auch noch zum Hören für die Öhren: