Albtraum vom Stillstand

Albtraum vom Stillstand

Ich bin um Mitternacht,
schreiend aufgewacht.
Ich träumte von nem Boot,
darauf Gevatter Tod,
wie er mich ergreift
und stumm von dannen schleift.
Dort gab es nur noch Leichen,
die durch die Gegend schleichen,
sich gelegentlich bespringen
und schmutzige Lieder singen.
Drauf sprach mich gleich wer an,
nicht Frau und auch nicht Mann.
Dies sonderbare Wesen
fing an, mir vor zu lesen:
„Sie sind ab jetzt Lakai,
doch steht es Ihnen frei,
hin und her zu gehen.
Bleiben Sie nur nie stehen,
sonst haben Sie große Not,
denn Stillstand ist der Tod!“
So sprach es und entwich.
Ich fand das fürchterlich.
Begann wie wild zu trampeln
und mich abzustrampeln,
doch trat ich auf der Stelle.
Schon wogte eine Welle,
die mich stumm verschlang
und so zur Ruhe zwang.
Dies nahm ich nicht in Kauf,
drum wacht´ ich schreiend auf.
(RG1165-240419)

und hier auch noch zum Hören für die Öhren: