Beziehungsanbahnung

Beziehungsanbahnung

Ich würde Sie gern nehmen.
Nun schauen Sie nicht so bös.
Sie müssen sich nicht schämen,
ich bin sehr seriös.

Ich will ganz wilde Sachen –
huch, Sie werden ja rot –
so gerne mit Ihnen machen.
Kriegen Sie ne Atemnot?

Sie unten und ich oben,
das kriegen Sie ja wohl hin,
ein Nümmerchen geschoben,
danach steht mir der Sinn.

Ach lassen Sie uns lieben,
von mir aus stundenlang.
Ein Hoch den wilden Trieben,
alles ohne Zwang.

Wie, Sie habens eilig?
Sie müssen ganz schnell fort?
Ihr Wille ist mir heilig,
zum Schluß nur noch ein Wort.

Ich will Ihnen noch was zeigen.
Nun kommen Sie doch schon mit.
Ich werd Sie gleich besteigen,
zu Ihrem besten Ritt.

Ich bin der beste Stecher,
den diese Stadt wohl hat.
Sie nennen mich Verbrecher?
Das setzt mich gleich Schach matt.

Sie kratzen und Sie beißen,
und fangen an zu schreien?
Was soll denn das jetzt heißen?
Das kann doch wohl nicht sein.

Nun gut, Sie dürfen gehen.
Auf Wieder-Tschüß, bis dann.
Sie müssen mich verstehen,
ich bin doch nur ein Mann.

Und Sie ne olle Dirne,
das hab ich gleich bemerkt.
In altmodischem Zwirne,
dies hat mich sehr bestärkt.

Wollen Sie mich ehelichen?
Die Frage ist nicht neu.
Denn mit anderen verglichen,
bin ich lieb und treu.
(RG0969-210817)

und hier auch noch zum Hören für die Öhren: