Avance mit plötzlicher Wendung
Sehr geehrte Frau vom Oi,
Sie ahnen nicht, wie ich mich freu,
Ihnen meine Unterlagen,
gut sortiert nun anzutragen.
Ich ahne schon, ach, Frau vom Oi,
dass ich für Sie ja vollends neu.
So hoff ich, dass mein Lebenslauf,
Ihnen gibt kein Rätsel auf.
Wissen Sie, oh, Frau vom Oi,
in meinem Wesen bin ich scheu.
Verbringe eher im Untergrund,
manch arbeitsame Lebensstund.
Ich fürcht´ um Sie, ja, Frau vom Oi,
denn Sie haben Geld wie Heu.
Auch leben Sie ja wohl allein,
das lädt doch Kriminelle ein.
Sie zu schützen, Frau vom Oi,
trennt den Weizen von der Spreu.
Ich biete Ihnen, liebe Dame,
Erfahrung, Kraft und meine Arme.
Ach wissen Sie, oh, Frau vom Oi,
auch wenn ich´s hier wiederkäu,
ich würd es wirklich gerne wagen,
mein Geleit ihr anzutragen.
Dann können Sie, ach, Frau vom Oi,
während ich Haus und Hof betreu,
in die Stadt fahren oder reisen
und in fremden Landen speisen.
Als Vorschlag, liebste Frau vom Oi,
erwähne ich hier den Allgäu.
So Sie in der Ferne weilen,
kann ich Ihren Reichtum teilen.
Kehren Sie zurück, nun, Frau vom Oi,
was ich sogar schon jetzt bereu,
ist nichts mehr da, alles weg,
direkt verbracht in mein Versteck.
Doch Frau vom Oi ist nicht nur ehrhaft,
sondern auch noch ziemlich wehrhaft.
So zeigte Sie den netten Mann,
kurzerhand erst einmal an,
worauf man ihn recht schnell ergriff
und sofort vor den Richter schliff.
Dessen Worte samt Gesicht,
erschütterten den Bösewicht.
„Ich mich Sie zu sehen freu,“
sprach euer Ehren Frau vom Oi,
„Ihr Bewerben wird erhört,
nun schauen Sie doch nicht so verstört.
Sie dürfen ab jetzt bei mir bleiben
und sich still die Zeit vertreiben.
Denn Sie sind ab heute Gast,
für lange Zeit in meinem Knast!“
Dies war für den Armen neu,
er stöhnte nur noch „Oi, Oi, Oi.“
(RG1221-121019)
und hier auch noch zum Hören für die Öhren: