Applaus, Applaus

Applaus, Applaus

Viele sitzen schwatzend rum,
die Masse nennt sich Publikum.
Getuschelt wird und auch gelacht,
gemeinsam wird die Zeit verbracht,
bis die Kunst Kulturen schlägt
und an so manchen Nerven sägt.

Die Masse wird ab nun bespaßt,
so manches Thema abgegrast.
Gelangweilt schaut sich mancher um
und gähnt schon mal, nun, sei es drum.
Die Zeit, sie zieht sich honigzäh,
einigen tut der Hintern weh.

Mehrere sind sanft entschlafen,
eh sie des Künstlers Worte trafen.
War auch gut so, denn im Grunde
hatt´ die Kultur ne schwache Stunde.
Mit anderen Worten war das fad,
was der Masse Ohr betrat,
die sehnlichst nach dem Ende gierte,
drum den Künstler streng studierte.

Doch dieser quatscht behände weiter.
Die Masse stimmt dies garnicht heiter,
wird mürrisch nun und will nach Haus,
erstickt den Redner im Applaus,
führt den Vortrag so im Nu,
zielbewusst dem Ende zu.
Der Künstler derweil, er ist stumm,
durch die Macht vom Publikum,
geht schnell heim und schließt sich ein,
verbrennt sein Werk und trinkt nen Wein.
(RG0378-060114)

und hier auch noch zum Hören für die Öhren: