Meuchelei früh um halb Vier

Meuchelei früh um halb Vier

Herr Meuchel traf Herrn Mörderich
und dachte sich: „Den fördere ich.
Darf bei mir in die Lehre gehen,
was Fiesheit ist, wird er dann sehen.“
Boshaft und perfid durchtrieben,
formt Meuchel ihn ganz nach Belieben.
Doch Mörderich, im Grund ein Netter,
zartbesaitet und Adretter,
hat Meuchels Absicht längst durchschaut,
ihm klugerweise nie vertraut.
Drum schlägt er nun, man muss es raffen,
den Meuchel mit den eigenen Waffen.
Mit List und Blutrunst sowie Gier
– es ist dunkel, so halb Vier –
wird Meuchel schlafend splitternackt,
erst bestiegen, dann zerhackt.
Die Reste landen, welch ein Spaß,
zur Auflösung im Säurefaß.
Der Mörderich, oh wie famos,
ist somit seinen Peiniger los.
Er stürzt sich, nun wer hätt´s gedacht,
in eine sorgenfreie Nacht
und hält Ausschau, dann und wann,
nach jemand, den er killen kann.
(RG0170-110711)

und hier auch noch zum Hören für die Öhren: