Bettgeflüster
Oh wundersames Ehebett,
gebaut aus edlem Holz,
in dir zu liegen, ist ganz nett,
bist mein ganzer Stolz.
Doch mit der Zeit der Zweisamkeit,
durch schlafen, rütteln, wenden,
erscheint mir deine Festigkeit,
als wolltst du sie beenden.
Bei jeder Lendentoberei
wird aus Knarzen Krachen,
Geräusche machst du vielerlei,
die Angst verdrängt das Lachen.
Denn irgendwann brichst du entzwei,
Getöse in der Nacht,
für Sekunden hängt dann frei,
was gleich nach unten kracht.
Die Geschichte wird nun bitter,
des berstend Holz Ergebnis ist,
die Leiber stecken voller Splitter
und Flucherei „Oh, welch ein Mist!“
Nach kurzer Zeit der Wundversorgung
mit Kühlung, Tupfer, Pflaster,
droht deinen Resten die Entsorgung,
im Bauch vom Sperrmülllaster.
Ein neues Bett muss also her,
gänzlich aus Metall,
das knarzt und bricht dann nimmermehr
und hält in jedem Fall.
Nach langem heftigem Gebrauch,
was muss mein Ohr da hören?
Geräusche macht das Ding ja auch,
ein Quietschen tut mich stören.
So geht es nun für lange Zeit,
mir wird es langsam bange,
wo steckt sie drin, wenn’s doch entzweit,
die metallene, dicke Stange??
(RG0128-040810)
und hier auch noch zum Hören für die Öhren:
