Diebesgut

Diebesgut

In großer Menschenmenge,
herrscht emsiges Gedränge.
Was den Meisten ist ein Graus,
nutzt jemand schamlos aus.
„Wer schleicht auf leisen Sohlen
und hätt mich fast bestohlen?“

Ein mieser Taschendieb
hat Tascheninhalt lieb.
Er hofft auf fette Beute,
im Taschenkram der Leute.
„Doch nicht bei mir, mein Bester,
denn ich bin Diebes Tester!“

Zur Langfingervermeidung
ist präpariert die Kleidung.
Ich hab nur eine Tasche,
groß, mit Innenlasche.
An der ist was montiert,
daß einem das Blut gefriert.

Denn kommt man ihr zu nah,
wittert sie alsbald Gefahr
und sticht dem Fummelant
nen Giftpfeil in die Hand.
Doch damit ist nicht Schluß.
Gleich nach dem goldenen Schuß,
rastet etwas ein
– ums Handgelenk, wie fein.

So kann der Dieb nicht weg,
kippt um und liegt im Dreck,
ist fahl und unbeweglich
– der Giftpfeil macht dies möglich.
Ich durchsuche ihn erstmal,
mal sehen, was er so stahl.

Das Wertvolle wird mein,
muß nicht mehr seines sein.
Den Schund kriegt er zurück
– zumindestens ein Stück.
Nach langem hin und her
wird er mir nun zu schwer.

Ich bring ihn 1, 2, 3
direkt zur Polizei,
bekomm dort Finderlohn,
ich glaub, die warten schon.
Der Trick, perfid durchtrieben,
der Dieb wird mich nicht lieben.
Doch Gewinn ist garantiert,
berechnet maximiert.

Was Sie denken, ist mir Wurst.
Ich bekomme nämlich Durst.
Ich hatte doch ne Flasche.
Wo nur? Ach die Tasche…
(RG0222-030912)

Und hier auch noch zum Hören für die Öhren: