Den sup ick mi smuck
Ist jemand häßlich wie die Nacht,
wäre es wohl angebracht,
lautlos zu verschwinden.
Vielleicht gibt es ja noch wen,
der innen so wie außen scheen.
Da muß sich doch wer finden.
Doch sind die Hübschen längst gefreit.
Deshalb ist man sogleich bereit,
sich mit Flüssigem zu berauschen.
Nach einiger Zeit ist dann zu sehen,
wird selbst der Häßlichste noch schön
und man beginnt, sich auszutauschen.
Im Suff sind viele Nächte hell,
das Herz verfällt dem Lichte schnell,
um einander zu begatten.
Die Schönheit, nun, sie ist egal.
Denn andere Dinge, ganz banal,
werfen nun die ihren Schatten.
Im Nüchternen ist man allein.
Garnicht so schlimm, allein zu sein,
denn es gibt nichts zu verlieren.
Man sitzt, trinkt Wein, ist am Umsehen
und kann ruhig im Vorübergehen,
die Schönheiten studieren.
(RG0466-170914)
und hier auch noch zum Hören für die Öhren: